(von Hans-Peter Zimmermann)
Ich traue mich fast nicht, es zu sagen: Wenn ich einen unkontrollierten Flugplatz überfliege, gebe ich auf der Flugplatz-Frequenz regelmässig Standortmeldungen durch. Von «erfahrenen» Piloten habe ich oft den Satz gehört: «Das interessiert keinen. Entweder du landest oder du startest, und sonst halte die Klappe!» Das gilt allerdings nicht für meine Fluglehrer; die sind diesbezüglich vorbildlich.
Aus ähnlich «berufenem» Munde heisst es auch oft: «Es genügt, wenn du die Frequenz abhörst.»
Ja, wozu denn, wenn keiner spricht? Wenn ich beispielsweise vom Mittelberg her westlich am Flugplatz Saanen vorbei Richtung Col des Mosses fliege, durchquere ich voll die Einflugschneise zahlreicher Business-Flugzeuge. Warum soll ich da nicht kurz melden, wo ich mich befinde und was ich vorhabe? Ich habe keine Lust, am eigenen Leib zu erfahren, wie schnell eine Challenger den Weg von Montbovon nach Rougemont zurücklegt.
Die letzte Safety-Beilage des Aero-Club-Heftes war gottseidank Wasser auf meine Mühle. Dort heisst es, dass auf Flugplätzen mit Fallschirm-Aktivitäten (z.B. Reichenbach) fast täglich Durchflüge von Sportflugzeugen beobachtet würden, deren Flugzeugführer nicht einmal die Flugplatzfrequenz eingestellt haben, geschweige denn, dass sie eine Positionsmeldung durchgeben würden.
Ja, muss denn – wie im Fall der JU-52 – immer zuerst etwas passieren, bevor man auf liederliches Verhalten aufmerksam wird und es entsprechend korrigiert!