Bye bye, lieber Richi…

(von Manuela Gebert, Präsidentin Fluggruppe Reichenbach)

„Vier Personen sterben beim Absturz eines Kleinflugzeugs im Lötschental“. Kürzer kann man diese Information nicht verpacken. X-fach diente sie als Headline in den Medien, die nach dem 25. Juli 2020 über einen Unfall berichteten, über den es kaum etwas zu sagen gab und der deshalb schon wenige Tage später nicht mehr von Interesse war und anderen Informationen wich. 

Für uns von der Fluggruppe Reichenbach aber und noch viel mehr für die Angehörigen des Piloten und der Passagiere waren diese Worte wie ein Hammerschlag. Was man nur vom Hörensagen kennt, wurde unmittelbare Realität. Hinter dieser Zahl und dem Wort „Personen“ wissen wir um den Menschen, seine Träume, seine Wesensart, seine Stärken, sein Lebensgefüge, in dem er eben noch webte und atmete. 

Richi war unser Technischer Chef, unser Vorstandsmitglied, unser Fliegerkamerad, vor allem aber unser Freund, auf den wir uns verlassen konnten. 

Für mich treten in diesem einen Blick von Richi jene Eigenschaften zutage, die ich in der Zusammenarbeit und Begegnung mit ihm mehrfach erfahren durfte.
Richi hatte ein sonniges, freundliches Wesen. Er blickte nicht auf seine Mitmenschen herunter, sondern interessiert und mit Vorschussvertrauen in deren Augen. Er war für die anderen unterwegs und erst lange später für sich selbst. Er konnte sich begeistern und half sofort, eine Idee in die Tat umzusetzen. Er nahm sich nicht wichtig und dem Frie-den zuliebe eher zurück; sein Handeln war geprägt von wohlwollender Hilfsbereitschaft. 

Ich kann es nicht fassen, dass dieser warmherzige Mensch nicht mehr unter uns ist. Was mich tröstet, ist, dass mir und uns Fliegerkameraden und -kameradinnen die Erinnerung an einen liebenswürdigen, goldigen Freund mit Herz bleibt, der in unserer Fluggruppe viel Gutes bewirkt hat. 

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