Auch Chefpiloten können Fehler machen

 

«Schlechte Flugtaktik im Gebirge», eine der häufigsten Ursachen von Flugunfällen in der Schweiz. Am 4. August 2018 passierte das auch dem Chefpiloten der Pilatus-Werke, und er riss seine ganze Familie mit in den Tod.
Der Schlussbericht der SUST zeigt: Technisch war alles okay. Auch überladen war das Flugzeug nicht. Es war heiss an diesem Tag, und jeder Pilot weiss, dass sein Flugzeug dann weniger Leistung bringt. Warum man dann ausgerechnet die Ausflugroute über den Lopper wählt und nicht, was der Flugplatz Kägiswil als Option bietet, diejenige über Stansstaad (siehe Bild), ist wohl manch einem Aviatik-Experten ein Rätsel.
Was aber hier ebenfalls ein entscheidender Faktor war, nennt man im englischen Sprachraum «Complacency». Zu Deutsch: Selbstzufriedenheit. Der Pilot hatte zwar um die 8000 Flugstunden, aber nur deren 10 auf SEP (Single Engine Piston) in den letzten 2 Jahren, und keine einzige Stunde in der Socata, mit der er seine Familie nach Holland fliegen wollte. Der Cheffluglehrer der Motorfluggruppe Pilatus habe ihm noch empfohlen, wenigstens ein paar Volten solo zu fliegen, um sich mit dem Flugzeug vertraut zu machen.
So traurig solche Unfälle sind, sie haben auch etwas Tröstliches für uns Privatpiloten. Sie zeigen uns, dass wir es grösstenteils selber in der Hand haben, wie sicher die Fliegerei für uns ist.

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